MANCHMAL HAT MAN DAS GEFÜHL, DASS ES NOCH MEHR GIBT, WAS IN EINEM STECKT - IM BEREICH BEZIEHUNGEN, BERUF, KARRIERE, PRODUKTIVITÄT. MIT CHRIS SCHORPP, MITGRÜNDER VON FITNESS PRIVATE MARKDORF & ÜBERLINGEN, SPRECHEN WIR ÜBER DIE MÖGLICHKEITEN, DIE EIN LIFE-COACHING BIETET.

Die Steigerung des Wohlbefindens ist elementarer Bestandteil eurer Arbeit bei Fitness Private. Neben sportiven Angeboten habt ihr deshalb auch Life-Coaching im Programm. Warum?
CHRIS: Wenn wir in die aktuelle psychologische Forschung gucken - vor allem in die Positive Psychologie - dann kann man sagen, dass zum Wohlbefinden mehr Komponenten gehören als körperliches Training. Ein positives Selbsterleben auf mehreren Ebenen ist wichtig für das Lebensgefühl des Wohlbefindens.
Was gehört für dich zu einem positiven Selbsterleben?
CHRIS: Die eigenen Stärken und Werte zu kennen. Zu wissen, welche Aktivitäten tiefe Versenkung ermöglichen. Gute, positive soziale Beziehungen zu führen. Sich immer wieder selbstwirksam erleben. Und bei der Entdeckung dieser Komponenten des Wohlbefindens können wir als Coaches maßgeblich unterstützend wirken.
Manchmal hat man im Leben die Situation, dass man unglücklich ist mit äußeren Umständen, die sich nicht einfach ändern lassen. Was kann man in so einem Fall tun?
CHRIS: Das Erste, was es oft zu erforschen gilt, ist, ob es in diesen äußeren Umständen nicht Kleinigkeiten gibt, die verändert werden können und schon mal eine Maximierung des Wohlbefindens innerhalb dieses Unbehagens ermöglichen.
Hast du dafür ein Beispiel?
CHRIS: Wenn sich jemand zeitlich und beruflich überfordert fühlt, ist es extrem lohnenswert, sich erstmal das Organisationskonstrukt anzugucken, das dieser Mensch in seinem Leben benutzt. Oftmals sind es tatsächlich Organisationsmuster, die der Produktivität und Effizienz abträglich sind. Und das ist natürlich eine zusätzliche Belastung, die völlig unnötig ist. Wie wird entschieden, welche Aufgaben eine hohe, eine niedrige Priorität haben oder gar entsorgt werden sollten? Klare persönliche und berufliche Zielsetzungen, die regelmäßig überprüft werden sollten, sorgen für weniger mentale Last.
Und was sind weitere Schritte auf dem Weg zu mehr Zufriedenheit?
CHRIS: Das Zweite ist natürlich, wie jemand die Situation bewertet, in der er sich befindet. Denn die Art und Weise, wie wir über eine Lebenssituation denken, beeinflusst die Art und Weise, wie wir fühlen und beeinflusst auch unser Verhalten. Wer Achtsamkeit entwickelt, einen Spürsinn entwickelt, seine Gefühle, Gedanken und Verhalten aus der Vogelperspektive beobachtet, hat die Möglichkeit der Intervention: Ich kann selbst entscheiden, ob ich eine Situation als zur Verzweiflung führende Sackgasse wahrnehme oder als positive Herausforderung, der ich mich spielerisch widme.
Danke, Chris!
Das Interview führte Christina Schorpp.
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